Erfahrungsbericht Tesla Model 3 – meine Freude und mein Ärger in einem Jahr und danach




Die Vorbereitung bis zur Übergabe
Es begann mit der Installation einer PV-Anlage Ende 2020. Als kurz darauf bekannt wurde, dass es für eine Wallbox (Ladestation für Elektroautos) 900 Euro Förderung gibt wurde die (SMA EV Charger 22, weil PV-Überschuß ladefähig und automatische Phasenumschaltung) kurzerhand auch in Auftrag gegeben und im Februar 2021 installiert. Das aktuelle Auto war 8 Jahre alt mit 140000 km und es gab die ersten Probleme und Reparaturen. Es stellte sich die Frage ob und wenn ja welches Elektroauto.
Folgende Features sollten es haben:
Must-have:
- Anhängerkupplung zum Ziehen eines Wohnwagens
- Dachträger zum Transport eines Kanus oder anderen größeren Dingen
Nice-to-have:
- wenn schon ein neues Auto, dann mit Tempomat und am liebsten (mein Traum) einen Autobahnspurhalteassistent.
- man kann im Auto schlafen.
- es ist kein SUV, sondern maximal so groß wie es sein muss, also je kleiner desto besser. Unser altes Auto war ein Toyota Yaris
Nun gab es mehrere Möglichkeiten:
- Altes Auto behalten und einen zusätzlichen kleinen Zweitwagen
- Es sollte bald der Microlino kommen (leider keine Bafa-Förderung, aber dafür sehr günstige Versicherung: 75 Euro/Jahr für L7e)
- Dacia Spring: der sollte auch im laufe des Jahres kommen für unter 10000 Euro inkl. der Förderung. Dafür aber ein vollwertiges Auto mit voller Versicherung für einen Zweitwagen bei über 100% SFK wohl über 1000 Euro/Jahr. Wir haben ihn Ende des Jahres dann auch probegefahren. Gut dass wir ihn nicht bestellt haben. Man fühlt sich wie im Trabi. Ja ich finde der Vergleich passt.
- Altes Auto verkaufen und durch ein vollwertiges vollelektrisches Erstauto ersetzen, das zumindest die Must-haves erfüllt.
- VW ID3 unterstützt keine AHK und keinen Dachträger, also nur die wesentlich teureren Autos ID4 oder Audi e-Tron. Probefahrt und Gespräch mit dem VW Händler war eine amüsante Katstrophe, das ist aber ein anderes Thema.
- Tesla hat im Januar 2021 die Preise um 3000 Euro gesenkt für das Model 3 in allen Varianten (danach, bis 03/2022, mehrfach wieder jeweilse um 3000 Euro erhöht)
- Es gibt seit Januar das Refresh Modell des Model 3 mit Wärmepumpe, mehr Reichweite, Schnurlosladefunktion für Handys, kein lästiger Klavierlack, auf dem man überall Fingerabdrücke sieht. Und was ganz nett ist, sämtlicher Chrome wurde durch schwarzen Kunststoff ersetzt.
- Ein Tesla für 35000 Euro, das wäre mein Traum, der in Erfüllung gehen würde, da ich seit dem ersten Model S total begeistert war von den Autos von Tesla, sie aber immer in finanziell unerschwinglicher Reichweite waren.
Der Gedanke mir einen Traum zu erfüllen hat gesiegt und wir haben es getan. Vorher konnte ich bei einem Teslafahrer einmal Probesitzen und wir haben vereinbart, dass ich seinen Empfehlungslink für die 1500 Freikilometer (die er und ich bekomme) nutze (gibt es inzwischen nicht mehr). Es ist der Kleinste, der SR+ in weiß mit schwarzem Innenraum, AHK und Winterreifen für 38000 Euro inkl. Förderung geworden. Bestellung Anfang Februar 2021. Lieferung 06.03.2021.

Die Bestellung ausschließlich über die Tesla Internetseite war sehr übersichtlich und ohne Probleme möglich. Es gibt nicht viel zu konfigurieren, nur die Akkugröße, ob Allrad oder nicht oder ob mehr Power (also die Wahl zwischen den 3 Modellen). Dann konnte man noch eine AHK hinzufügen (geht inzwischen nicht mehr), die Farbe außen wählen, innen zwischen schwarz und weiss wählen, Winterrreifen hinzufügen und noch die Felgenart wählen. Das wars. Alles andere ist inklusive. Ach ja, softwaretechnisch konnte man noch den Erweiterten Autopilot (EAP) oder das Potenzial für volles automomes Fahren (Full Self Driving FSD) für 3500 Euro respektive 7500 Euro hinzubuchen. Das kann man aber auch im Nachhinein machen, aber die Preise könnten steigen. Wir haben nur die AHK und Winterreifen hinzugebucht).
Die Lieferung war für Ende Februar angekündigt, also nicht mal einen Monat Wartezeit. Besser geht’s nicht. Folgendes ist dann chronologisch geschehen:
- 100 Euro Anzahlug überwiesen (bekommt man bei Stornierung nicht zurück)
- Tesla-Account angelegt und Kredidkarte als Bezahlmethode hinterlegt.
- Ausweiskopie per e-mail übersendet
- Übergabeort vereinbart
- Überlegung wegen Winterreifen, dazu gleich mehr (s. 1. Ärger)
- Warten auf vollständige Rechnung
- Bezahlung der Rechnung
- Video von nextmove über Model 3 SR+ mit LFP (Litium Eisenphosphat) Akkus aus China (MiC, made in China) (3. Ärger)
- Warten auf Fahrzeugpapiere. (2. Ärger)
- Warten auf Lieferung und Übergabetermin
- Tesla zieht Übergabetermin um 4 Tage vor
- Ich lehne ab, da ich keine Fahrgelegenheit nach Pilsting in die Pampa finde.
- Abholung des Autos am geplanten Termin in Pilsting (4. Ärger)
- Privatverkauf des alten Autos zwei Tage später zum besten Preis (besser als (www.wirkaufendeinauto.de WDKA oder Tesla)
Die Ärgernisse bis zur Auslieferung
1. Ärger (BLE Sensoren)
Eigentlich wollte ich die Winterreifen nicht gleich bei Tesla für teure 2000 Euro mitbestellen, sondern eine Alternative auf dem freien Markt suchen. Glücklicherweise habe ich bei der Recherche von einer Mitarbeiterin eines Reifenhändlers den Hinweis bekommen, dass bei Tesla seit Neuestem ganz neue spezielle Reifendrucksensoren basierend auf Bluetooth Low Energy (BLE) verwendet werden. Diese gab es noch nicht auf dem freien Markt. Man konnte sie nur bei Tesla, wenn mal wieder verfügbar, im Shop bestellen. Unklar war für mich jedoch wie der Einbau und die Kalibrierung gehen soll. Mein Automechaniker konnte mir auch keine definitive Aussage machen. Das Fahren ohne diese Reifendrucksensoren könnte die Versicherung beeinträchtigen, habe ich gehört.
Also dann auf den letzten Drücker doch noch die Bestellung geändert und die Winterreifen dazubestellt, also insgesamt mit Bearbeitungsgebühr und Anhängerkupplung abzüglich Förderung 38000 Euro. 44000 Euro musste man überweisen, die 6000 Euro Bafa-Förderung gabs dann ca. 3 Monate später vom Staat überwiesen. Dafür aber keinen Streß. Montiert sollen die Winterreifen werden, da Anfang März 2021 noch Winter war. Die Sommerreifen liegen im Auto. Also alles nochmal gut ausgegangen mit den BLE-Sensoren.
2. Ärger (UPS oder Tesla, wer hat den Versand der Papiere verschlampt?)
Wenige Tage nachdem ich die vollständige Rechnung bezahlt habe bekam ich die Nachricht, dass die Papiere verschickt wurden.
Als ich jedoch eine Woche nach dieser Email immer noch keine Papiere erhalten habe, habe ich recherchiert. Laut Sendungsverfolgung liegt das Paket seit knapp einer Woche im Verteilerzentrum bei UPS. Von UPS erfuhr ich, dass die Adresse irgendwie falsch hinterlegt war, also ohne Straßennamen. Auf Rückfrage bei Tesla erhielt ich hier keine hilfreichen Informationen, man wollte sich kümmern, aber es passierte gar nichts. Bei UPS gab es aber irgendwie die Möglichkeit die Empfängeradresse zu ändern. Das konnte ich ohne Angabe von Gründen und ohne mich auszuweisen einfach online tun. Das war sehr dubios. Nachdem ich hier die richtige Adresse eingestellt hatte, dauerte es nur noch zwei Tage und die Papiere waren bei mir im Haus. Fazit: Ende gut, alles gut.
3. Ärger (LFP oder NMC Akku)
Vorab: Tesla kommuniziert nicht welche Akkus genau verbaut sind, auch nicht die konkrete Größe, die sich auch von Zeit zu Zeit ändert. Man kann so etwas nur durch Interpretieren der Angaben der Reichweite erahnen. Auch Informationen wie Zuladung sind vorab nicht verfügbar.
Einige Tage nach Bezahlung der vollständigen Rechnung kam vom bekannten Youtubekanal nextmove ein Video zu den aktuell von Tesla gelieferten Model 3 SR+. Diese wurden nämlich teilweise im Januar und Februar nicht aus der Fabrik in Fremont aus USA geliefert sondern aus China (Shanhai). Dort wird nicht wie bisher bei Tesla wie bei allen anderen Automobilherstellern üblich ein herkömmlicher Litiumionen-Akku verbaut der aus Nickel, Mangan und Kobalt (NMC) besteht, sondern aus Litiumeisenphosphat (LFP). Es gibt viele Vor- und Nachteile beider Materialtypen laut Medienberichten und wissenschaftlichen Beiträgen. Die folgende Tabelle listet die gängigsten auf.
Was nextmove im Video berichtet ist vor allem die Tatsache, dass es bei vielen Nutzern, die die ersten Autos mit LFP Akkus bekommen haben teils zu untragbaren Situationen gekommen ist. Teilweise sind die Autos auf der Autobahn stehen geblieben, weil der State of Charge (SoC, Ladezustand der Batterie) von gerade noch 15% auf 0% gesprungen ist. Auch die Ladeleistung wird als katastrophal geschildert, da nur mit wenigen kW bei Kälte geladen werden konnte, man also stundenlang warten musste.
Das alles hat mich äußerst abgeschreckt und sogar etwas in Panik versetzt. 38000 Euro für ein Auto, das jetzt lauter Probleme haben soll, langsam laden und nicht wissen wie der echte Ladezustand ist. Ein kurzer Anruf bei Tesla und mir wurde bestätigt, dass ich keinen LFP aus China (MiC, Made in China) sondern einen NMC aus USA (MiA, Made in America) bekommen werde. Die MiCs wurden nur für kurze Zeit aus China nach Europa geliefert und sind eigentlich ausschließlich für den chinesischen Markt vorgesehen, so die Aussage der Teslamitarbeiterin.
Einige Monate später jedoch lieferte Tesla nur noch die Modelle SR+ mit LFP aus China, später auch mit größerem Akku (60 statt 52 kWh netto) und damit nochmal mehr Reichweite.
Tesla hat jedoch relativ zeitnah (wenige Tagen/Wochen) nach Bekanntwerden dieser massiven Probleme durch ein OTA (over the air) Software Update sämtliche dieser bekannten Probleme mit dem LFP Akku behoben. Die Ladeleistung ist mindestens so gut wie die des NMC. Viele Nutzer freuen sich heute sogar, dass sie einen LFP haben. Auch die Verarbeitungsqualität (Spaltmaße) der MiC soll besser sein als die der MiA.
Zu diesem Zeitpunkt war ich jedoch beruhigt, dass ich einen NMC bekomme. Ich bin auch nach wie vor noch zufrieden und die Nachteile belasten mich bisher noch nicht. Fazit, doch alles gut.
Inzwischen gibt es das SR+ Modell (standard range plus, heisst jetzt nicht mehr so, sonder vorübergehend nur noch S+, also standard plus, was auch bei mir so jetzt in der Apps steht, und offiziell heisst das kleinste Modell jetzt nur noch Model 3, also ohne Zusatz long range oder performance) nur noch mit kleinerem Motor (Hinterradantrieb). Vorher war der gleiche Motor wie beim performance verbaut, aktuell ein kleinerer mit weniger Leistung. Man beschleunigt jetzt nur noch in 6,1 s statt 5,6 s von 0 auf 100 km/h.
4. Ärger (keine Mängel, oder doch?)
In Pilsting zur Abholung angekommen, war ich zwar nicht schockiert, vorgewarnt, aber doch sehr überrascht. Es handelt sich wirklich nur um eine alte Lagerhalle mit hunderten Autos (fast alles weiße Model 3) die auf dem Außengelände nebeineinander stehen. Der Eingang besteht aus einem Kontainer, vor dem die Leute Schlange stehen. Vor mir waren etwa 20 andere Kunden. Es ging wirklich alles sehr schnell und ich musste alleine aufs Gelände. Meine Frau durfte nicht mit. Nur 15 Minuten Zeit hatte ich um alles zu begutachten, was für mich als Laie natürlich komplett unmöglich ist. Einige wenige Dinge habe ich im Vorfeld recherchiert und war beruhigt:
- Spaltmaße des Dachglas
- Spaltmaße insgesamt (obwohl mir im Nachhinein doch noch einige aufgefallen sind, dazu mehr später beim Thema „6. Ärger Heckklappe neu einstellen„, auch die Türgriffe sind mir erst später aufgefallen, das manche eine extreme Vertiefung aufweisen, habe ich bisher aber nicht beheben lassen)
Eine Sache habt mich beunruhigt und ich habe nachgefragt. Die Wagenheberaufnahmen waren alle total deformiert wie dieses beispielhafte Bild zeigt. Auf Nachfrage versicherte man mir mündlich, dass es sich hier um kein sicherheitsrelevantes Problem handelt. Also belies ich es dabei. Wichtig, das Auto darf mit dem Wagenheber nur an diesen speziellen Punkten und mit Benutzung spezieller Hartgummipads (Jack Pads) angehoben werden.

Also konnte ich nach kurzer Zeit der oberflächlichen Inspektion mich freuen, dass ich einen großen (128 GB) USB-Stick und ein langes Ladekabel (7m) bekommen habe, und das Gelände mit einem breiten Grinsen im Gesicht verlassen. Die Anhängerkupplung wollte ich zuhause ausprobieren. Fußbodenmatten wurden nicht mitgeliefert, das ist Tesla-Standard. Die hochwertige aus Gummi und winterfeste Fußmatte die ich vorab gekauft habe wurde dann gleich auf dem Parkplatz noch reingelegt.
Fazit: trotz kleinen Mängeln ein Traumauto
Folgende weitere Dinge habe ich dazugekauft und später zu Hause ins Auto gelegt:
- passgenaue Matte für den Kofferaum von topfit.
- Reifennotfallset Original von Tesla (umstritten ob man das wirklich braucht)
- Wagenheberadapter Jack Pads (Achtung, man darf das Auto nur damit anheben. Manche Werkstätten wissen das nicht, also immer die Pads mitbringen)
- neuer Wagenheber, weil der alte nicht mehr drunter gepasst hat.
- SSD mit 1TB für Dashcam und Musik
- 11kW Ladekabel für den roten Starkstromanschluß (CEE 5 polig 16 A)
- 30m Schuko-Verlängerungskabel für 16 A (Auto läd aber nur mit 11 A, weil es die Verlängerung erkennt)
- zwei Schlüsselkarten in Form eines wasserdichten Holzrings (Ebenholz) bei www.teslaring.com für 80 Euro pro Stück. Geht auch ohne Logo. (Tipp, da zollfrei aufgrund der Rechnung über 10 Dollar).
Der Kontakt zum Auto funktioniert aber leider nicht so gut wie mit der Original-Schlüsselkarte. Man muss schon etwas öfters hinhalten und probieren. Manchmal geht es auf Anhieb. Aber es funktioniert zumindest immer, es dauert halt etwas.




- Original Keyfob von Tesla in form eines kleinen Tesla-Schlüsselanhänger, der jede Menge zusätzliche Funktionen bringt, die die App oder die Schlüsselkarte nicht kann.
Hier ist das Problem, dass die Reichweite (auch durch Wände) doch relativ gut ist). Unser Keyfob hängt am Schlüsselbrett neben der Haustür und das Auto steht in der Garage daneben, also ca. 4 Meter durch eine Wand bis zur Autotür. Wenn ich mich mit meinem Handy nähere und einsteige kommt es oft vor, dass das Profil meiner Frau (keyfob ist auf sie eingestellt) gewählt wird und ich erst manuell wieder umstellen muss. Vielleicht finde ich ja eine Schutzhülle die die Strahlung abfängt. Das wäre auch gut um einen Schutz vor Betrügern zu haben, die mit Reichweitenverlängerungen das Signal vom Schlüssel zum Auto überbrücken. Wobei hier weniger Gefahr droht, da unser Auto in der Garage steht und es meines Wissens nach noch keinen Diebstal eines Teslas gab. Vielleicht auch weil das verwendete Übertragungsverfahren über BLE relativ sicher ist.

- Anhänger Humbaur, damit wir nicht wie im Toyota alles im Auto transportieren müssen, sondern eben außerhalb des Autos. Gute Entscheidung.
- Nabenabdeckung für die Sommerfelgen, als Kreuz-Version, die sind schneller zu Montieren und schützen besser. Ohne die Radkappen und nur mit diesen Nabenabdeckungen sieht es einfach besser aus. Etwas mehr Verbrauch hat man wohl damit, weil die Radkappen (Aero Caps) einen geringeren Windwiderstand haben. Ich denke der Unterschied wird vernachlässigbar sein.

So, das wäre geschafft, die Anfangsorganisation und Abholung. Jetzt kann es losgehen und das Auto geniesen. Der Wahnsinn, wie viel Freude das Fahren macht mit diesem Auto. Nicht nur die Beschleunigung (eine echte Rakete, sogar der SR+ schafft es von 0 auf 100 km/h in 5,6 s), sondern auch alle kleinen Details sind wirklich erwähnenswert und im folgenden aufgelistet:
Vorteile (die kleinen und großen Freuden)
- Energieverbrauchsanzeige der letzten 15, 50, 100 km

- Ladestrom einstellen im Auto (kam per Softwareupdate sogar über die App dazu)
Das hat uns den enormen Vorteil bereitet, auf dem Campingplatz am Gardasee trotz der Limitierung auf 7A das Auto trotzdem laden zu können. Andere konnten nicht laden, weil ihre Autos immer 16A brauchten und somit immer die Sicherung flog. Wir haben dann ganz gemütlich mit den 1,6kW über Nacht geladen, um sonst 🙂 - Schnelladefunktion bis 170 kW. Das schafft das Auto nur durch das sog. Vorkonditionieren, was nur dann aktiviert wird, wenn man im Navi im Auto den Supercharger auch annavigiert oder bei weiteren Strecken das Auto die Planung über SuC selbständig erledigen lässt. Die hohen Ladeleistungen habe ich bisher nur an den SuC gehabt, an anderen Schnellladern nie. Das führt wirklich dazu dass man bei Urlaubsfahrten am SuC (Supercharger, Teslas Schnellladestationen) in wenigen Minuten wieder weiterfahren kann. Kroatien-Bayern: 2 Ladestops mit je 12 Minuten und 17 Minuten. Hier eine Ladekurve (gelb, von Teslalogger):

- Laden am SuC ist so einfach, wie man sich es nur wünschen kann. Einparken, Stecker ziehen, Einstecken, Laden. Es ist keine Karte oder App notwendig, wie bei anderen Ladestationen, bei denen man dann nicht mal weiss wieviel es kostet, da jeder Roaming-Anbieter (nicht CPO, Charge Point Operator, sondern E-Mobility Service Provider, kurz eMSP) andere Tarife hat, die an der Ladestation nicht ersichtlich sind. Tesla hat (hatte bis vor kurzem, Stand 30.03.2022) noch feste Tarife bundesweit, landesweit unterschiedlich. Jetzt gibt es dynamische Tarife. Die Verfügbarkeit der SuC ist genial. Hier ein Beispiel, das die aktuelle Situation der Ladeinfrastruktur gut wiedergibt. Beim Laden am Brenner fährt man in einen speziell nur für Elektroautos eingerichteten Parkplatz. Links sieht man links 16 (in Worten sechzehn) SuC-Stationen, von denen nur wenige belegt sind. Rechts dagegen sieht man zwei Ladestationen für alle Autos von anderen Herstellern. Teslas können natürlich auch an diesen laden. Man muss aber auch dazu sagen, dass Tesla sein SuC-Netzwerk für alle anderen Autos freigeben will. Wann, welche und unter welchen Konditionen ist nicht bekannt.


- Ladelimit kann im Auto oder in der App eingestellt werden, muss aber größer 50% sein. Das ist sehr vorteilhaft, da man so den Akku schonen kann, gerade bei den NMC-Akkus. (z.B. die Renault Zoe hat keine Limitierungsmöglichkeit). Achtung das Ladelimit ist ortsbezogen, also zu Hause eingestellt gilt es an der AC-Ladestation beim Aldi nicht und umgekehrt. Beim Schnelladen kann man das Limit nicht einstellen.
- Es gibt diverse Drittanbieter (teils kostenpflichtig oder auch kostenlos, dazu später mehr), mit denen man diverse Zusatzdaten auslesen und speichern kann, wie beispielsweise obige Ladekurve. Dazu gehören beispielsweise Teslerati, Teslafi, Tronity oder Teslalogger. Ich nutze Teslalogger, da kostenlos und lauffähig auf einem lokalen Rechner, das heisst, die Daten fließen nicht an einen Drittanbieter. Naja, ganz kostenlos ist es nicht. Man benötigt einen Raspberry Pi und wenn man sich nicht mit der fummeligen Installation unter Linux herumschlagen möchte, dann kauft man für 46 Euro inkl. Versand ein fertiges bootfahiges Raspberry Pi image auf SD-Karte oder für 140 Euro gleich das Komplettpaket inkl. Raspberry Pi.
- Man kann im Auto schlafen. Das habe ich durchs Schauen von vielen youtube-Videos erst nach dem Kauf erfahren. Das Auto hat einen Camp-Mode 🙂 Genial, und dann nachts durchs Glasdach die Sterne anschauen. Ich freue mich darauf. Es gibt Hersteller (Tesmat), die speziell für das Model 3 eine Matratze nicht ganz günstig anbieten. Wir werden einfach die Isomatten reinlegen.
- Gimmicks die kein anderer Autohersteller macht. Das Auto ist eine fahrbare Spielekonsole, das heisst, man kann beispielsweise Autorennen direkt mit dem Lenkrad (wenn das Auto parkt vorausgesetzt) spielen. Etwas irritierend waren die sich bewegenden Vorderräder während jemand gespielt hat und mit dem Lenkrad gesteuert hat. Das hat sicherlich Safety-Gründe, also dass es nicht möglich ist, das Lenkrad per Software komplett von den Rädern zu entkoppeln. Den Reifen tut das sicherlich nicht gut, aber Kinder haben einen Riesenspaß, wie ich bereits live an SuC sehen konnte. Alternativ steckt man einfach herkömmliche USB Spielecontroller an, sofern die datenfähigen USB-Ports installiert sind. Tesla hat offenbar angekündigt, bei den Autos die diese Ports nicht haben (Chipmangel) per Softwareupdate alle Spiele die nur mit Controller spielbar sind zu deinstallieren.
- Was auch kein anderer Hersteller macht ist, das was Heilig Abend (24.12.2021) per Softwareupdate eingetroffen ist. Dies brachte die sog. Tesla-Lightshow mit. Das Auto fährt die Fenster runter und bei richtig lautem rockigem Instrumentalsound (Lautstärke kann man einstellen) gibt es eine Lichtshow (die sogar die Worte Tesla an die Wand projeziert, ja offenbar sind seit dem Refresh Model Matrix Scheinwerfer verbaut) die es in sich hat. Drei Minuten Vorstellung, die man nicht vergessen wird. Und das Tolle, es gibt eine große Comunity, die selber individuelle Shows herstellt. Dazu ist dann nur ein mit den entsprechenden Daten gefüllter USB-Stick notwendig. Natürlich braucht man auch einen datenfähigen USB-Port (was unser Auto hat, jedoch die aktuellen Modelle aufgrund der Chipkrise leider nicht mehr, außer der zentrale im Handschuhfach, der aber für die Dashcam notwendig ist). Happy Birthday zum 80. Geburtstag meines Vaters, war ein echter Volltreffer.
- Dogmode: Haben wir zwar nicht benutzt, weil wir keinen Hund haben, aber ich finde es sehr nützlich den Passanten direkt über den Bildschirm mitzuteilen , dass es dem Hund gut geht (Temperatur, Dogmode)
- Autopilot, oder besser gesagt, Abstandstempomat und Spurhalteassistent: Ich muss sagen, auf Autobahnen oder Bundesstraßen mit angemessenen Kurven funktioniert der Assistent wirklich phantastisch gut. Wir sind teilsweise 150 km mit diesem Autopilot (Autonomes Fahren der Stufe 2) gefahren ohne einen einzigen Fehler. Aktiviert wird er ganz einfach durch zweimaliges Runterdrücken des rechten Steuerhebels. Einmaliges Runderdrücken aktiviert ausschließlich den Tempomat. Die Spur wechseln muss man jedoch beim Basispaket selber. Das ist aber richtig gut gelöst. Man blinkt und lenkt ganz leicht das Lenkrad. Dann geht der Spurhalteassistent mit einem weichen Ton aus und man wechselt. Durch erneutes doppeltes Herunterdrücken des rechten Schalthebels wird der Spurhalteassistent wieder aktiviert. Der Tempomat bleibt währenddessen immer aktiv. Den sog. erweiterten Autopilot für 3500 Euro, der dann Spurwechsel selbständig durchführt oder automatisch das Auto einparkt oder mit dem man unter bestimmten Bedingungen sogar das Auto langsam fahrend mit dem Handy fernsteuern kann, brauchen wir nicht. Eine zwei wöchige Testphase, die es Mitte 2021 mal gab, hat mich nicht überzeugt. Er wäre auch an das Auto gebunden und müsste beim Wechsel auf ein anderes Auto wieder neu erworben werden. Man könnte diese kostenpflichtigen SW-upgrades jederzeit nachkaufen. Aktuell wäre auch die bezeizte Rücksitzbank für 200 Euro möglich.
- Einstellbare Lordosenstütze für Fahrer und Beifahrer. Da ich mit meinen zwei Bandscheibenvorfällen immer wieder mal Probleme habe ist es Gold wert den Sitz individuell einstellen zu können. Auch das Profil der Rückenlehne mit der Lendenwirbelstütze ist frei einstellbar. Ich glaube aber, dass die Lordosenstütze nicht an das Fahrerprofil gebunden ist, sondern nur die Sitzstellung. Die Beifahrerseite ist überhaupt nicht an ein Profil gebunden. Naja ein Beifahrer Profil gibt es ja (noch) nicht. Seit einigen Monaten jedoch ist die Lordosenstütze beifahrerseitig nicht mehr verbaut.
- Anhängelast 1000 kg: Fast ungetrübtes Urlaubsvergnügen wie wir es gewohnt sind mit dem kleinen T@B Wohnwagen. Das Model 3 kann bis zu 750 kg ungebremst und 1000 kg gebremst ziehen. Das ist vollkommen ausreichend für unseren kleinen WoWa. Klar die Reisegeschwindigkeit hält sich in Grenzen, nur 80 km/h (weil oberhalb der Energieverbrauch rassant ansteigt) und mehr Ladepausen mit mehr Energiemenge, die geladen wird. Spannend war nur eine Strecke, weil dort die SuC 180 km auseinander lagen, von Trento zum Brenner. Wir hatten in Brixen nochmal an einer nicht-Tesla-Station etwas nachgeladen. Der Verbrauch auf der Ebenen mit 80 km/h ohne Windschatten hinter LKWs lag bei 25 kWh/100km im Sommer, also ziehmlich genau das Doppelte vom normalen Verbrauch mit 100 km/h über Landstraße.



- Multifunktional mit Anhängerkupplung und Dachträger. So muss ein Auto sein und nicht wie viele andere Elektroautos, entweder gar keine Anhängerkupplung oder wenn eine, dann nur mit Zulassung für einen Fahrradträger. Dachträger sind bei anderen Autos teilsweise gar nicht erlaubt (ID3). Etwas verwirrend nach wie vor ist der Unterschied zwischen der im Fahrzeugschein eingetragenen Stützlast (100kg) und der maximalen Last eines Fahrradträgers inkl. Fahrrädern, wie es im Benutzerhandbuch beschrieben ist (57 kg). Wir haben den Dachträger von Farad, nicht den Originalen, weil dieser günstiger ist und breiter ist. Achtung bei der Montage, es gibt nur ganz bestimmte Punkte am Dach, wo der Träger unters Glas geschoben werden darf und dort unter dem Glas auf der Karrosserie aufsitzt. Die 4 Punkte sind dunkel auf dem Glas mit Pfeilen markiert.

- One-Pedal-Driving. So nennt man das Fahren nur mit dem Strompedal. Also wenn man vom Pedal geht, dann rekuperiert das Auto, gewinnt über den Generator (Motor wird umgekehrt betrieben) also Energie zurück ins Auto und läd die Batterie wieder auf. Das funktioniert so Übergangslos und geschmeidig, perfekt gelöst. Wenn der Akku warm genug ist, dann reicht die Bremswirkung, bei vorrausschauender Fahrweise, vollkommen aus um sogar bergab schnell zum Stehen zu kommen. Wenn der Akku kalt ist, dann ist die Rekuperationsstärke eingeschränkt und man muss die echten Bremsen mitbenutzen indem man aufs Bremspedal tritt. Das wird aber ab und zu sowieso empfohlen, also 1x pro Woche mehrmals von 100 km/h auf 0 runterbremsen, ohne Rekuperation. Die Rekuperation kann man ausschalten indem man in N schaltet. Das passiert während der Fahrt, wenn manden rechten Hebel länger nach oben drückt. Jetzt segelt das Auto. Achtung: manchmal ist es passiert, dass man dann während dem Segeln beim Abbiegen nicht mehr auf D schalten konnte. Man musste erst komplett halten und dann konnte man auf D schalten.
Hier noch ein Foto der Energieanzeige. Man sieht deutlich beim bergab fahren, wie Energie zurück gewonnen wird. Die steigende Kurfe des aktuellen Akkuinhalts zeigt dass der Akku befüllt wird, es also bergab geht. Die graue Kurve ist die beim Start prognostizierte Kurve. Hier ist der tatsächliche Verlauf (grün) also besser als der ursprünglich vom Fahrzeug berechnete.

- Umschaltung der Gänge (vorwärts rückwärts) ohne Unterbrechung. Man kann bei langsamer Fahrt einfach von D auf R schalten, ohne komplett vom Strompedal zu gehen. Das Auto bremst dann ganz langsam ab und fährt rückwärts weiter. So schnell ging Wenden noch nie. Das ist ein Vorteil, denn der Wendekreis ist beim Model 3 ist leider sehr groß (ca. 10 m).
- Ladeschale für die Handy ohne Kabel (Qi-Standard). Dieses schnurlose Laden ist total nützlich, man hat beispielsweise wenn man einen Tagesausflug macht mit dem Auto mit vielen Stops an Sehenswürdigkeiten somit immer ein voll geladenes Handy.
- Kein AVAS. OK, darüber kann man streiten, aber ich finde es einfach genial wenn das Auto keine Geräusche macht, auch nicht beim langsamen Fahren. Im Parkhaus oder Tiefgarage ist es einfach mucks Mäuschen still. Unser Model 3 hat noch kein verpflichtendes AVAS, das kam erst wenige Monate nach dem März 2021 (unsere Auslieferung). Was ich mir jedoch manchmal wünschen würde, ist eine Art manuell bedienbarer Ton um situationsabhängig Fußgänger oder Radfahrer zu warnen, aber nicht generell.
Kleinere Störfaktoren
- Die Scheibenwischerautomatik funktioniert nicht richtig, entweder zu viel oder zu wenig.
- Das Abblendlicht leuchtet einen Tick zu wenig aus, und ja ich habe es mehrfach kalibriert.
- Der Abblendassistent schaltet einen Tick zu spät das Fernlicht ab.
- Seltene Phantombremsungen auf Landstraßen bei Ortschaften, wenn Fußgänger oder Radfahrer neben der Straße auf dem Radweg/Fußweg sich bewegen
- Bedienung der Teslaapp im Servicefall. Oft kam es vor, dass eine Korrektur des Servicetextes dazu führte, dass der Termin komplett verfälscht wurde oder es nicht mehr möglich war einen Vor-Ort-Service zu buchen sondern nur noch SeC (Tesla Service Center). Telefonisch erreicht man nur sehr schwer jemanden, 20 Minuten Warteschlange ist normal. Im Notfall kann man zwar die jeweiligen automatischen Ansagen durchklicken bis zur Notfalloption, dann wird man aber rausgeschmissen mit der Begründung man solle sich an die Versicherung wenden. Auch der Resourcenverbrauch dieser App ist extrem hoch, wenn ein Servicefall geöffnet wird, man konnte bei meinem Pixel 3 XL direkt zusehen wie die Prozente des Handyakkus runtergehen.
Seit den letzten updates, funktioniert die App wohl besser. - Die im Auto hinterlegte Notfallnummer, die eigentlich den Tesla Roadside Assistance erreichen sollte, geht nur an die allgemeine Tesla Hotline. Wird hoffentlich beim Service geändert.
- Auf weißer Farbe sieht man jeden kleinen Dreck, v.a. im Winter ist es ärgerlich. Weiss ist aber auch der beste Lack, den Tesla momentan hat (neben rot, der kostet aber 2000 Euro mehr, weiß ist kostenlos). Bei den anderen Lacken hört/liest man immer wieder von Problemen (Lackabsplitterungen, …)
- Das Softwareupdate zu V11 ist etwas störend, da es einige Nachteile hat
- Scheibenwischer nur noch über Submenü oder über Drücken der Einmal-Wischen-Taste am linken Steuerhebel.
- Sitzheizung nur einstellbar, wenn vorher die Lüftung aktiviert wird (dieses Aktivieren startet die Kompressoren), obwohl man die danach meist wieder ausschaltet.
- man kann nur 4 Favoriten Applikationen am unteren Bildschirmrand speichern. Das ist zu wenig, Platz wäre genug.
- Reifendruck ist nur über Submenü abrufbar, war vorher durch einfaches Wischen zu sehen.
- Verbrauchsanzeige ist nur über Submenü abrufbar, war vorher durch einfaches Wischen zu sehen.
- Die angeschlossene SSD auf der meine Musik gespeichert ist wird jedes mal beim Starten des Autos neu eingelesen. Das führt dazu, dass ich mich auf momentan ca. 150 GB Musik anstatt der verfügbaren 1 TB begrenze. 1 TB Musik dauert laut Anzeige ca. 30 Minuten, die jedes Mal erneut gewartet werden müssten.
Die Langzeiterfahrungen
5. Ärger (Heckklappe schließt nicht richtig)
Es ist einfach der Hammer mit diesem Auto zu fahren. So viel bin ich noch nie Auto gefahren weil es einfach genial ist, wie Autoscooter, nur mit einem echten Auto. Nach einigen Wochen Spaß und Freude merkte ich anfangs nur vereinzelt aber dann immer häufiger, dass die Heckklappe nicht richtig schließt. Sie setzte auf der hinteren Stoßstange auf aber offenbar etwas daneben. Es gab einen Alarmton und die Klappe blieb offen. Somit konnte das Auto auch nicht abgeschlossen werden, wenn man es nicht gemerkt hat, also bei Verwendung des keyfobs (keyless-go-Schlüssel von Tesla) oder der Handy-App als Fahrzeugschlüssel.
Das war der erste Kontakt mit dem Ranger, dem mobilen Service von Tesla. Ja man muss nicht in eine Werkstatt fahren, Tesla kommt zu einem nach Hause. Man muss nicht mal anwesend sein, das Fahrzeug muss nur draußen im Trockenen zugänglich sein. Öffnen kann er es auch selber. Ich war aber anwesend und konnte somit ca. 1,5 Stunden lang den Ranger mit sämtlichen Fragen löchern (alles auf Garantie, 4 Jahre auf das Fahrzeug, 8 auf den Akku und Motor, steht so in der App). Er hat dann nebenbei auch noch die Frunkhaube eingestellt, sodass sie einfacher und nicht mehr so schwer schließt.
Leider hat jedoch das Einstellen der Heckklappe nicht den dauerhaften Erfolg gebracht. Nach kurzer Zeit kam das Problem des Schließens wieder. Es war aber auch schwierig für den Ranger das Problem nachzustellen, da es nur sporatisch aufgetreten ist und vor Ort nicht nachstellbar war. Also erneut einen Service Termin gebucht. Diesmal kam ein anderer Service Techniker, der den Schließmechanismus komplett um wenige Millimeter versetzt hat. Seitdem schließt die Heckklappe wieder perfekt. Dieser Ranger hat dann auch empfohlen, die Heckklappe komplett neu justieren zu lassen, denn hier sind die Spaltmaße extrem schlecht. Die Heckklappe steht ca. 0,5 cm über dem Rest der Karosserie. Dies sei aber nur im Service Center möglich, da man mindestens zwei Mechaniker braucht, am besten diejenigen, die sich mit dem Einstellen der Heckklappe besonders gut auskennen.
6. Ärger (1. SeC Termin in Salzburg, Heckklappe neu einstellen)
Also habe ich erneut einen Termin in der App vereinbart. Salzburg Nord war ideal (ja war, denn inzwischen ist der SeC umgezogen nach Salzburg Süd), denn dorthin konnte man auf der Autobahn von Deutschland aus ohne Vignette fahren. Fast direkt neben der Autobahnausfahrt lag der Center. Mehr zum SeC Salzburg Süd, später beim 10. Ärger.
Dort angekommen sagte man mir, dass das Einstellen der Heckklappe ungefähr 45 Minuten dauern wird.
Nach ca. 1,5 Stunden habe ich dann gefragt, wie weit sie denn seien und wie lange es noch dauert. Man sagte mir, dass zusätzlich noch irgendwelche Updates gemacht werden und dass es nur noch wenige Minuten dauert. Erneut habe ich aber ca. 30 Minuten warten müssen bis dann endlich die Arbeiten beendet waren. Also insgesamt zwei Stunden Wartezeit vor Ort. Ja vor Ort, denn man kann dort wirklich nichts machen, außer irgendwie öffentlich nach Salzburg reinfahren, aber wie – keine Ahnung.
Ein kleines Problem gab es dann anschließend noch zusätzlich, denn beim Losfahren zeigte auf einmal das Auto an, dass es ein Problem mit dem Notrufsystem gebe und ich den Service kontaktieren solle. Also zurück zum Center, den Mitarbeitern alles erklärt. Die haben es per OTA aufgenommen und nach kurzer Zeit war die Meldung dann tatsächlich weg.
Fazit: Also insgesamt freundlich, aber sehr langwierig und langweilig. Alles auf Garantie wenigstens. Das Einstellen der Türgriffe, was der Vor-Ort-Service machen kann, habe ich bisher nicht machen lassen, da pro Türgriff ca. 1,5 Stunden notwendig sind, laut SeC Salzburg Mitarbeiter.
7. Ärger (Heckklappe öffnet nicht komplett bei Kälte)
Wie beim Problem mit dem Schließen passierten die Probleme mit dem Öffnen erst sehr sporadisch und mit der Zeit und kälteren Temperaturen immer häufiger. Die Heckklappe blieb einfach mitten im Öffnen-Vorgang auf halber Höhe stehen mit einem Alarmton. Ein weiterer Rangerbesuch war also nötig. Bei diesem Besuch war ich nicht anwesend, nur meine Frau. Sie erzählte dann, dass wohl ein Dämpfer kaputt ist, das Problem bekannt sei und er es bestellen müsse. Ein weiterer Rangertermin war also nötig.
Es dauerte etwa 5 Wochen bis die Teile verfügbar waren. Inzwischen hat ein Bekannter aus unserer kleinen lokalen TS-LA-Gruppe vom gleichen Problem berichtet. Bei ihm hat der Austausch des Dämpfers nichts gebracht. Beim zweiten Termin wurde dann der elektrische Antrieb ausgetauscht, weil wohl Wasser eindringt und es wohl ein sytematisches Problem mit dieser Charge gibt. Danach war es besser. Das habe ich dann in der App nachgetragen, also dass gleich beide Teile ausgetauscht werden sollen.
Letztlich hat das Öffnen nach dem Austausch dann wieder funktioniert, bis vor kurzem, da hatte ich wieder zwei Fehlöffnungen.
8. Ärger (rechte Seitenkamera fällt aus)
Irgendein Softwarupdate ermöglichte es die Bilder der Seitenkameras, die sonst nur beim rückwärts Fahren eingeblendet werden (ja es gibt 3 Rückwärtskameras), auch beim Abbiegen als Totwinkelkamera einzublenden. Dabei habe ich dann gemerkt, dass irgendwann eine Kamera nur noch ein schwarzes Bild geliefert hat und die Fehlermeldung „Autopilotkamera nicht verfügbar“ eingeblendet wurde. Die Kamera selber habe ich nicht inspiziert, zunächst, da ich von einem Software-Problem ausging, da die Kamera ja sporadisch wieder funktionierte und ein gutes Bild lieferte. Also wieder einen Ranger Termin vereinbart, zusammen mit dem Termin zum Einbau der Teile für die Heckklappe. Als alle Teile verfügbar waren wurde der Termin bestätigt.
Inzwischen hat sich außerdem herausgestellt, dass bei Dunkelheit die seitlichen Rückfahrkameras durch das Blinken (es war ein Modul bestehend aus Seitenblinker und Seitenkamera) Streulicht in die Kamera kam und man immer ein total grell oranges Blinklicht als Totwinkelkamerabild hatte. Für mich in der Nacht sehr störend. Man kann sich nicht auf das Bild konzentrieren. Immer nachts deaktivieren und tags aktivieren kommt nicht in Frage, also irgendwie hoffen, dass die neue Kamera das Problem nicht mehr hat. Recherchen in Foren haben ergeben, dass Tesla inzwischen neue Module verfügbar hat, die das Streulichtproblem nicht mehr haben.
Tag des Ranger Termins:
Ein böses Erwachen gab es als der Ranger die Kamera begutachtete. Da sei so viel Wasser drin, dass wohl der komplette Koaxialkabelstrang ausgetauscht werden muss. Das kann man nur im SeC machen. Er hat die Kamera ausgebaut und konnte bestätigen, dass dort alles voller Wasser gelaufen ist. Grund ist wohl ein Riss im Kameragehäuse. Er erkannte jetzt außerdem, dass ich eine Unterbodenversiegelung machen habe lassen. Seine Vermutung war nun, dass die Werkstatt beim Versiegeln die Kameras ausgebaut hat und diese dabei beschädigt hat, es also kein Garantiefall wäre. Schock: Also Termin im SeC, Kamera tauschen, Kabelbaum tauschen und alles selber zahlen. Oh nein.
Glück im Unglück. Ich habe gleich bei der Werkstatt angerufen und ohne vom Garantieproblem zu sprechen erfragt was genau gemacht wurde. Der Ranger hat das Telefonat live mitbekommen. Die Kameras wurden nicht ausgebaut, was auch dazu passte, dass es im Innenraum um die Kameras keine Versiegelung gab. Also hat der Ranger das so dokumentiert und auch empfohlen die linke Kamera gleich mitzutauschen. Erleichterung! Ich hatte Hoffnung, dass ich zwei neue Kameras ohne Streulichtproblem bekommen werde, auf Garantie. Also gleich einen neuen Termin vereinbart im SeC (s. 10. Ärger).
9. Ärger (Beim Fahrerfenster zieht es rein bei Seitenwind und höheren Geschwindigkeiten ab 80 km/h)
Dieses Problem habe ich gleich beim letzten Ranger Termin mit beheben lassen. Schnell und sauber zur vollen Zufriedenheit erledigt. Ich musste zwar danach das Fenster selber neu kalibrieren (geht ganz einfach), da der Ranger es wohl vergessen hat.
10. Ärger (2. SeC Termin München Kirchheim)
Eigentlich wollte ich nach Salzburg, weil es viel näher ist. Aber kurz vor dem Termin gab es die Neuigkeit dass der SeC Salzburg jetzt im Süden liegt und über die Autobahn die Vignette notwendig ist. Deswegen entweder Vignette kaufen oder Salzburg-Nord Ausfahrt nehmen und durch die Stadt nach Süden fahren. Für mich ein no-go, da wochentags dort sehr viel Stau herrscht. Also habe ich den Termin in München Kirchheim ausgemacht.
In der Terminbestätigung hies es plötzlich, dass die linke Kamera nicht ausgetauscht wird.
Als ich dort vor Ort dann dem Techniker direkt erklärte, dass der Ranger es empfohlen hat weil wohl auch Wasser eingedrungen war und man jetzt wohl nur nichts sieht, weil es im März 2022 wochenlang staubtrocken war (ja der trockenste März seit Beginn der kontinuierlichen Wetteraufzeichnung 1881). Also bestätigte er, dass er auch die linke Kamera tauscht und auch, dass die neusten Module verbaut werden, er mir aber nicht sagen könne, ob das Streulichtproblem noch bestehen würde.
Letztlich wurden beide Kameras und der komplette Kabelbaum getauscht. Auch die Klimaanlage wurde aufgrund von bekannten Problemen komplett gereinigt und per Softwareupdate die Steuergeräte auf den neusten Stand gebracht. Zu meiner Überraschung jedoch funktioniert die rechte Kamera zwar jetzt wieder, es gab also aufgrund des vielen Wassers jetzt keine verschwommenen Bilder und Aussetzer mehr, aber das Streulichtproblem war nach wie vor vorhanden. Es wurde also rechts ein altes Modul eingebaut. Die linke Kamera wurde wohl auch ausgetauscht, denn dort gibt es das Streulichtproblem nicht mehr.
Naja jetzt kann ich wenigstens den Unterschied beider Kameras direkt im Vergleich nebeneinander sehen (s. Video unten).
Ich habe noch ein letztes Mal versucht einen neuen Rangertermin auf Garantie zu bekommen um die rechte Kamera nochmal durch ein neues Modul auszutauschen. Dieser wurde aber abgelehnt, da Tesla der Meinung ist, dass das Streulichtproblem kein bug sondern ein feature ist.
Fazit: Endlich funktioniert die rechte Kamera wieder und links gibt es wenigstens nachts kein Streulicht mehr.
11. Ärger (der Hammer, nichts geht mehr)
So diese Beschreibung wird etwas länger. Letztendlich steht das Auto jetzt abgeschleppt in München und wartet auf einen SeC Termin. Ob es auf Garantie repariert wird, weiss ich noch nicht. (Stand Donnerstag Abend, einen Tag nach dem Vorfall)
Aber langsam, ganz von vorne. Es begann mit einer Fahrt nach Traunstein, wo ich mal wieder seit Langem beim Einkaufen die kostenlose AC-Lademöglichkeit beim Aldi nutzen wollte (dort ist meistens eine, wenn nicht beide Ladesäulen frei). Geparkt, Frunk geöffnet mit dem bekannten Zonk, ausgestiegen und … Überraschung. Der Frunk geht nur einen Spalt auf. Er lässt sich nicht komplett öffnen. Er lässt sich auch nicht mehr zudrücken. Ein weiteres Öffnen im Display oder im Handy führt nur zum laut hörbaren Zonk, aber keine Chance, ich bekomme die Haube weder auf noch zu. Oh Mann. Was tun. Tesla anrufen. Automatisches durchhangeln durch Menüs bis zum Notfall. Tja, bringt halt nichts, denn beim Menüpunkt Notfall wird man einfach rausgeworfen mit dem Hinweis, man solle sich an die Versicherung wenden. Was für ein überflüssiger Quatsch, Zeit und Kosten in der Warteschleife für nichts. Also nochmal Service Hotline, 20 Minuten Warteschlange (ohne Flatrate am Handy), dann aufgegeben. Ich habe übrigens danach auch die Hotline über den Notfallpunkt beim Menü Service angerufen und nach langem Warten aufgegeben. Man kommt bei der normalen Hotline raus und nicht beim Tesla Roadside Assistance, wo man laut Ranger rauskommen sollte, zumindest bei mir.
Nächster Schritt: mit der App einfach mal einen Termin reingestellt mit den Worten Notfall und Erklärung dazu. Parallel beim BAVC (Automobilclub, der besser abgeschnitten hat als der ADAC und wesentlich günstiger ist). Warteschlange. Abbruch mit der Möglichkeit durch SMS einen Link auf eine Webseite zu bekommen. Dort alles eingegeben und auf Rückruf gewartet. Nach wenigen Minuten mit dem Herrn den lokalen Pannenservice aktiviert. Während der Wartezeit meldet sich Tesla telefonisch. Sie haben einen Ranger losgeschickt. Dieser meldet sich ebenfalls zeitnah. Er kommt trotz der Ankündigung, dass ein anderer Mechaniker auch kommt. Als der Mechaniker (BAVC) eintrifft weiss er auch nicht weiter (Er hat nur versucht mit einem Meterstab durch den kleinen Spalt den die Frunkhaube bot irgendwie den Mechanismus zum Öffnen zu bewegen, ohne Erfolg) und dann versucht die Tesla-Hotline zu erreichen. Auf meinen Einwand ruft er beim Ranger an, dessen Nummer ich habe. Beide klären ab was versucht wird. Nach längerem Gespräch einigen sich beide darauf, dass der BAVC-Mechaniker wieder fährt, weil der Tesla-Ranger mit Spezialwerkzeug die Haube besser öffnen kann. Ich unterschreibe und er verabschiedet sich. Kurz darauf trifft der Ranger ein. Etwa eine Stunde versucht er die Haube mit allen Möglichkeiten zu öffnen, ohne Erfolg. Letzte Möglichkeit, wie er sagt, wäre von unten alles abzuschrauben und so an den Inhalt zu kommen. Eine Reparatur oder gar Weiterfahrt ist aber dadurch auch nicht möglich, da die Haube nicht sicher wieder verschlossen werden kann. Also beschließen wir, das Auto doch abschleppen zu lassen. Am besten mit dem Tesla Roadside Assistance. Dann wäre der Transport und auch Rücktransport beinhaltet. Leider konnte mir der Ranger aber nicht garantieren, dass die Reparatur ein Garantiefall ist, denn evtl. ist etwas eingeklemmt, was dann auf mich als Verursacher geschoben würde. So entscheide ich den anderen Mechaniker anzurufen. Dieser bestätigt mir am Telefon zusammen mit dem Teslaranger (Handy auf Lautsprecher), dass er das Auto abschleppen kann, ich müsse nur nochmal über den BAVC einen Fall öffnen. Das tue ich. Die Zeit ist fortgeschritten, bereits 17 Uhr. Ich erhalte einen Rückruf vom BAVC indem wir vereinbaren, die gleiche Werkstatt zu engagieren. Nach ca. 20 Minuten erneut ein Rückruf mit der Information, dass die Werkstatt den Transport abgelehnt hat, weil sie Teslas nicht transportieren kann. Was für ein Quatsch. Der Mechaniker war bereits da mit seinem Abschleppwagen und hat sogar einem Passanten bestätigt, dass es überhaupt kein Problem sei ein Elektroauto abzuschleppen. Jetzt geht es auf einmal nicht mehr. Ich denke er hat nach Feierabend keine Lust mehr. (Abschleppdienst u. Autohilfe Rieder, Grassau)

So kommt man in den Service-Mode: Im Menü „Software“ lange auf den Model 3/Y/S/X Schriftzug drücken. Anschließend „service“ eingeben. Aber Vorsicht, das ist nur für den Tesla Service gedacht.
Also versucht der BAVC Mitarbeiter eine andere Werkstatt zu finden, wie er mir sagt. Wir warten wieder ca. 50 Minuten ohne Rückmeldung. Ich rufe bei der Hotline an und erreiche 20 Minuten später einen Mitarbeiter. Er weiss von nichts. Der Auftrag wurde erledigt, einen zweiten Auftrag kennt er nicht. Oh Gott. Ich erkläre alles nochmal, er versichert, er werde sich darum kümmern. Weitere 30 Minuten später, es ist bereits nach 20 Uhr und man hat uns aus dem Cafe geworfen, immer noch keine Rückmeldung. Es regnet und wird kalt. Wir beschließen mit dem Auto mit 23 km/h ganz langsam die 30 Kilometer Heimreise anzutreten.

Richtige Entscheidung. Nach ca. 30 Minuten meldet sich der BAVC-Mitarbeiter mit der Information, dass er heute keinen Abschleppdienst in dieser Region mehr finden kann und es gut ist, dass wir auf dem Heimweg sind. Wir vereinbaren das Abschleppen morgen um 14 Uhr über Lautsprecher im Tesla, der über Bluetooth mit dem Handy verbunden ist. Meine Frau hat also alles mitgehört. Nach insgesamt einer knappen Stunde sind wir zuhause. Das Auto ist bergab schneller gefahren, da gab es keine Begrenzung. Eine ruhige Fahrt, im Warmen und neuem Verbrauchsrekord mit 11,18 kWh/100km.


Nächster Tag:
Morgens rufe ich bei der Teslahotline an um nochmal alles zu schildern und um mich zu vergewissern, ob auch alle Bescheid wissen und das Auto dann auch in den Service kann. Nach 25 Minuten (entgegen der absolut geringen Auslastung, die bei Google angezeigt wird) in der Warteschlange konnte der Herr mir leider nicht weiterhelfen und hat mich dann weiter an den Tesla Roadside Assistance verbunden. Die Dame war wirklich hilfsbereit, hat mehrfach zurückgerufen um restliche Fragen zu klären. Was mich sehr verwundert war die Tatsache, dass der Rücktransport nicht in die Garantie fällt, laut Versichrungsbedingungen (Ja es gibt eine Basisversicherung während der Garantiezeit). Ich bin verpflichtet das Auto innerhalb 24 Stunden selber abzuholen, erhalte aber für jeden Tag eine Entschädigung von 80 Euro, die ich beim Service Center vor Ort beantragen muss.
Um 10 ruft der Abschleppdienst an, er wäre jetzt bei mir zu Hause. Ich bin in der Arbeit. Ich erkläre ihm, dass 14 Uhr ausgemacht war. Er meint, das hätte ihm niemand gesagt.
Ok auf 14 Uhr verschoben. Er kommt pünktlich. Zieladresse irgendwas, aber nicht der SeC in Kirchheim bei München. Wir klären telefonisch mit der BAVC-Zentrale und verladen das Auto, rückwärts gegen die Fahrtrichtung, damit der Frunk nicht aufgrund des Fahrtwinds doch aufspringt. Ich hoffe das kein Wasser eindringt. Es regnet in Strömen.
Ich sehe nach ca. einer Stunde, dass er angekommen ist, nicht abgeschlossen und lese in der App, dass der Termin für Montag vormittag geplant ist, also erst in 4 Tagen. Es regnet, das Auto steht mit offenem Frunk draußen. Na das wird spannend.
Stand 18:30: Auto ist im Service Modus und nach 20 Uhr immer noch nicht fertig. In der App steht jetzt Service Termin um 18 Uhr.
Stand 20 Uhr: Ich glaube die machen morgen weiter. Zumindest steht das Auto mit offenem Frunk im Trockenen und auf Garantie geht es wohl auch, zumindest bis jetzt.



Nächster Morgen:
Das Auto steht immer noch in der Halle und ist im Service Modus. Im Laufe des Tags sehe ich dass etwas gemacht wird, da die Tür geöffnet ist und der Akkustand (SoC) nimmt ab.


Ich erhalte Vormittags einen Anruf, den ich verpasse. Auf meine SMS bekomme ich eine Nachricht, dass das Auto erst am Montag, also in drei Tagen fertig ist. Auf meine Frage nach einem Leihwagen oder den 80 Euro pro Tag Entschädigung erhalte ich keine Antwort.
Um 17:30 (Freitag Abend) bekam ich einen Anruf und es wurden einige Dinge geklärt:
So hätte es bei einer Panne laufen können/sollen mit dem Tesla Roadside Assistance
Vorausgesetzt die Panne ist durch die Garantie abgedeckt:
- Man wählt im Auto (ganz ohne Handy) die Pannennummer (wird bei Service unten angezeigt, einfach draufklicken) und kommt beim Tesla Roadside Assistance raus.
- Abschleppwagen wird an den Pannenort inkl. Leihwagen geschickt.
- Tesla wird mit Leihwagen ausgetauscht. Ich kann mit dem Leihwagen weiterfahren.
- Tesla wird zum SeC transportiert.
- Tesla wird im SeC repariert.
- Tesla wird anschließend mit dem Abschleppwagen wieder zu mir nach Hause transportiert und der Leihwagen wieder mitgenommen.
So ging es bei mir weiter:
Mein Auto ist am Montag fertig zum Abholen. Ich bekomme einen Ubergutschein über 80€ für 2 Tage, am Montag evtl. noch einen. Schloss wurde ausgetauscht. Aktivator ist auch defekt und war nicht richtig angeschlossen. Muss bestellt werden und kommt erst am Montag. Es lief so viel schief.
Notfallnummer im Auto sollte zum Roadside Assistance führen. Ich kam bei der Hotline raus mit bekannter Warteschleife. Hotline sollte bei Menüpunkt 1 zur Roadside Assistance für Notfälle führen. Mich hat man mit der automatischen Ansage rausgeworfen, ich solle mich an die Versicherung wenden, weil es sich um einen Notfall handelt. Deswegen hab ich den BAVC angerufen, …..
Mit Roadside Assistance wäre ein Abschlepper gekommen, der gleich den Leihwagen mitgebracht hätte und den Tesla nach München transportiert hätte. Mit dem Leihwagen hätte ich dann den Tesla am Montag abholen können und den Leihwagen gleichzeitig abgeben können. Jetzt ist kein Leihwagen mehr verfügbar. Nur Ubergutschein. Oh Tesla.
Der Uber-Voucher kam per SMS. Ich habe einen Account erstellt und sehe, dass es 240 Euro sind, die ich bis Montag einlösen kann, jedoch nur 80 Euro pro Fahrt jeweils, das reicht nicht bis München.
Später fällt mir ein, dass ich die Fahrt ja aufteilen kann, also erst die eine Hälfte eine Fahrt, dann noch eine Fahrt die andere Hälfte. App installiert und gleich für Montag einen Termin versucht zu buchen. Es kommt immer die Fehlermeldung, dass ich einen anderen Abholort versuchen soll. Wenn ich die Zeit auf jetzt sofort ändere geht es. Ich denke ich riskiere es einfach am Montag spontan zu buchen.
Stand 17 Uhr Samstag: Akku hat nur noch 35%, also 16% verloren seit Freitag morgen. Wenn das so weiter geht ist er am Montag leer. Frunkhaube ist aber jetzt zu.


rechts: Auto wurde im SeC zum Laden angeschlossen. Limit kann ich aber nicht einstellen
Stand Sonntag 12:00 Uhr: Akku zeigt immer noch 35% an, immer noch im Service Zustand.
Stand Montag 12:00 Auto steht immer noch im Service Status mit 34%. SMS vom SeC meint, die 24 Euro Kosten für das Zugticket werden nicht erstattet, abe das Auto wird aufgeladen. Ein Bauteil fehlt leider noch, das jedoch vom Ranger vor Ort nachgerüstet werden kann.
Der Abholtag im Sec am Montag 04.04.2022
Ich fahre also mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Zunächst von der Arbeit (weil dort keine vernünftige Verbindung) mit dem Rad 10 km zum Bahnhof, von dem aus ich später am Abend dann auch wieder einfach auf kurzem Weg mit dem Auto und Radträger abholen kann. Mit dem Zug dann in zwei Stunden und zwei Mal umsteigen bis nach Heimstetten (kürzeste S-Bahnhaltestelle und Bushaltestelle vor dem SeC Kirchheim). Von dort dann den Ubergutschein genutzt. Mehr dazu und warum es nicht direkt von zu Hause aus ging im nächsten Abschnitt (Thema 240 Euro Gutschein nicht nutzbar).
Die Ubernutzung im Umkreis München dagegen funktioniert wirklich gut. Innerhalb von 10 Minuten ist der Fahrer am Abholort. In der App kann man die Position und die Route sehen, die der Fahrer vor der Abholung zurück legen muss.


rechts: mein Fußweg von der aktuellen Position zum Abholort
Nach 10 Minuten bin ich dann im SeC angekommen. Während der Fahrt hatte ich schon gesehen, dass das Auto aufgeladen wird, aber leider haben die Kollegen im SeC vergessen das Ladelimit hochzudrehen, somit stoppte die Ladung bei 65% und ich konnte auch nichts in der App ändern, weil das Auto immer noch im Service-Mode ist (s. screenshot oben).
Am Auto angekommen habe ich natürlich gleich das Ladelimit auf 100% gedreht. Laden ist ja am SuC beim SeC kostenfrei (nicht bei den anderen SuCs).
Es dauerte jetzt noch 40 Minuten bis ich das Auto endlich mitnehmen konnte. Computerprobleme führten dazu, dass der SeC-Mitarbeiter das Auto nicht freigeben konnte, ich also über die App keinen Zugriff hatte. Auch die Rechnung über 0 Euro konnte nicht ausgedruckt werden. Schlimmer war aber, dass er meine Schlüsselkarte nicht finden konnte. Auf mehrfaches Nachfragen ob ich wirklich eine mitgeliefert habe, bestand ich darauf und er wollte mir soeben eine neue Karte kostenfrei zur Verfügung stellen. Aber zu guter letzt hat er die Karte dann doch noch gefunden, oh Wunder, sie war im Schlüssel-Safe.
Folgendes wurde letztlich an Arbeiten ausgeführt:
- Schloss getauscht
- Aktivator bestellt und getauscht
- Kratzer auf der Frunkhaube lackiert
- Schlossabdeckung ausgetauscht
Auf meinen Hinweis, dass jetzt die Heckklappe wieder nicht richtig öffnet und nur auf halber Höhe stehen bleibt meinte er nur, dass „Tesla engineering“ den Fehler gefunden hat und es ein Software-Problem sei. Man hätte also bei dem Heckklappenproblem nie die Dämpfer und Antriebe tauschen müssen. Tja. Das Thema hat sich wohl in den Gruppen auch schon rumgesprochen.

Nach einem Test, ob die Frunkhaube wieder richtig öffnet und schließt konnte ich schließlich mit 97% SoC den SeC verlassen und mich auf den Heimweg machen.
Thema Uber-Gutscheine
Ich plante eigentlich wie ich am Montag nach München komme folgendermaßen. Die 240 Euro Uber-Gutschein kann ich nicht für eine Fahrt am Stück nutzen, da pro Fahrt nur 80 Euro verwendet werden dürfen. Also müsste ich die Fahrt auf zwei Fahrten aufteilen. Ich versuche es in der App. Eine Fahrt für Montag planen geht nicht, es kommt immer die Meldung, dass ich einen anderen Abhohlort wählen soll. Wenn ich als Zeitpunkt sofort wähle wäre ein Auto in 30 Minuten verfügbar, von Traunreut nach Wasserburg und von Wasserburg nach Kirchheim jeweils ca. 60 Euro. Das wäre OK. Es sollte also klappen. Sicherheitshalber versuche ich Sonntag Nachmittag eine echte Fahrt zu buchen zu Freunden im Nachbarort. Wieder erscheint, dass ein Auto in 10 Minuten verfügbar wäre. Also klicke ich um 14:50 auf buchen und bestätige mehrmals dass ich sicher diese Fahrt wünsche. Jetzt erscheint in der App „Warten auf Bestätigung“. Dieses Warten dauert 15 Minuten und wird dann seitens Uber abgebrochen mit der Meldung, dass hier keine Fahrten verfügbar sind. Also ist Uber hier auf dem „Land“ doch nicht nutzbar. Ich plane jetzt doch mit der Bahn, muss also die 25 Euro selber zahlen und zwei Stunden Fahrt in Kauf nehmen. Die ersten 7 Kilometer muss ich mit dem Rad fahren, den letzten Kilometer muss ich zu Fuß gehen. Leihwagen gibt es am Wochenende nicht und Gutscheine nur für Uber, die ich nicht nutzen kann. Oh Mann Tesla.
Problem mit geplantem Laden
Stand Februal 2023:
seit einigen Wochen/Monaten habe ich aufgrund des mangelnden Ertrags unserer PV Anlage im Winter viel Energie aus dem Netz geladen. Bevorzugt wollte ich das Auto nachts laden um die Netzbelastung nicht unnötig zu den Hauptzeiten zu erhöhen. Deswegen habe ich den Start der Ladung täglich auf 3 Uhr gestellt. Das Ladelimit auf 60%, da um die 50% Akkuladung es wohl sehr gesund ist für den Akku.
Was ich jedoch feststellte ist, dass am nächsten Morgen, wenn ich in die App geschaut habe, nur 55% geldaden wurde. Das Auto hat dann auch sofort mit der erneuten Ladung begonnen, obwohl nach wie vor die geplante Ladung aktiv war. Also genau das was ich nicht wollte, in der Früh um 7 laden, wenn alle ihre Kaffemaschine und Wasserkocher einschalten.
Also habe ich das Limit verändert auf 61% mit dem Ergebnis, dass das Auto am nächsten Morgen 56% Akkustand hatte. Wieder wurde sofort mit der Ladung am Morgen vortgesetzt. Gleiches konnte ich bis ca 70% feststellen. Bei höheren Limits war es kein Problem mehr.
Eine Anfrage bei Tesla wurde beantwortet, dass ich neu Kalibrieren soll, also den Akku auf 90% laden und über Nacht halten soll. Dashat aber nichts gebracht.
Eine weitere Anfrage bei Tesla wurde abgewiesen, nur mit der Begründung, dass die Diagnose keinen Akkudefekt feststellen konnte.
Anderes Thema: Die Freude mit Tesla zwischendurch
Am 1. April 2022 änderte Tesla erneut die Preise. Bis zu diesem Zeitpunkt seit meinem Kauf hat Tesla das SR+ bereits um 3000 Euro erhöht. Das LR und P wurde in zwei Schritten jeweils um 3000 Euro erhöht. Und jetzt wird das SR+ um 7000 Euro erhöht. Zudem gibt es jetzt 1000 Euro weniger Förderung von der Bafa. Das heißt dieses Auto kostet jetzt 11000 Euro mehr, als ich vor einem Jahr bezahlt habe. Ich bin eigentlich überglücklich, dass ich das Auto damals gekauft habe, zumal wenige Monate zuvor damals die Preise um 3000 Euro gesenkt wurden.
Hier die Preisentwicklung, die ich recherchieren konnte (ohne Gewähr):
Es gibt aber auch inzwischen Unterschiede in der Ausstattung, zum Schlechteren aber auch zum Besseren. Hier eine Auflistung:
Abkürzungen
Sonstige Änderungen
Seit Herbst 2022 hat Tesla die verbauten Radar/Lida-Sensoren abgeschaltet und begründet das damit, dass für den Autopilot ausschließlich die Kameras ausreichend seien.
Meine Erfahrung jedoch zeigt deutlich, dass nach dem Abschalten viel häufiger „Phantombremsungen“ auftreten. Auch bei Nebel bremst das Auto sowohl im Autopilotbetrieb als auch im reinen Abstandstempomatbetrieb ab, obwohl noch ausreichend Sicht über mehrere hunder Meter herschte. Der Abstandstempomat läuft bei Nebel dann auf Landstraßen nur noch mit ca. 50 km/h statt mit 100 km/h.
Auch in Autobahntunnel, wie beispielsweise dem Karawankentunnel hat es plötzlich im AP-Betrieb einen Kompletausstieg gegeben: Alles hat rot geleuchtet und gepiept und ich sollte sofort die Steuerung übernehmen.
Sonstige Änderungen/Probleme nach dem ersten Jahr
Stand Februar 2023:
Seit ungefähr einem Jahr habe ich keine größeren Probleme mehr mit dem Auto gehabt bis auf zwei Steinschläge in zwei Wochen. Der erste wurde schnell innerhalb von einer Woche von einer lokalen Werkstatt hier vor Ort behoben. Scheibe wurde ausgetauscht. Kamerakalibrierung habe ich selber mit dem Standard-Service-Menü durchgeführt. Nach ca. 10km Fahrt war die Kalibrierung beendet. Es lief ein Timer der die % anzeigt wie lange noch kalibriert werden muss. Wenn die Fahrt unterbrochen wurde, wurde die Kalibrierung bei der nächsten Fahr wieder fortgesetzt.
Stand März 2023:
Aktuell kam einmal die Fehlermeldung, dass das DC Schnelladen nicht verfügbar ist. Ich warte nun seit gestern auf Rückmeldung ob das Problem per Ferndiagnose oder per Ranger behoben werden kann. Den Termin heute um 8 Uhr habe ich nicht wahrgenommen, da noch keine Rückmeldung von Tesla kam, außer dass sie klären wollen, ob es per Ferndiagnose oder Ranger behoben werden kann.
